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McCormack gegen Brownlee – Das Generationenduell Jörg Birkel

McCormack gegen Brownlee – Das Generationenduell

  • Marco Heibel
McCormack gegen Brownlee, Weltmeister gegen Hawaiisieger, alt gegen jung – so mancher Triathlonfan fragt sich zu Recht, was den zweifachen Hawaiisieger Chris McCormack dazu bewogen hat, sich am 18. Juni in Kitzbühel den Kurzdistanz-Spezialisten um Ausnahmeathleten Alistair Brownlee zu stellen.

An einen Sieg kann der 38-jährige Australiern jedenfalls nicht ernsthaft geglaubt haben; zumal „Macca“ erst vor zwei Wochen mit der Challenge Cairns eine Langdistanz absolviert hatte. Er wolle sich noch mal für Olympia qualifizieren, weil das in seinem Lebenslauf noch fehle, lies McCormack Anfang des Jahres verlauten und erntete dafür eher Belustigung.

PR-Gag oder ernsthafter Comeback-Versuch?


Doch nach der Absage für sein Heimrennen in Sydney im April kehrte der einstige Kurzdistanzweltmeister in Kitzbühel tatsächlich mit einer Wildcard in den ITU-Zirkus zurück. Und das Aufeinandertreffen mit dem Ausnahme-Triathleten Alistair Brownlee wurde von vielen Fans mit Spannung erwartet, obwohl McCormack im Vorfeld selbst Zweifel äußerte, ob er mit den jungen Athleten überhaupt Schritt halten könne.

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Das tatsächliche Motiv bleibt wohl sein Geheimnis, jedenfalls sollte man nicht meinen, dass ein so erfolgreicher Sportler diese Form der PR nötig hat, um sein aktuelles Buch zu vermarkten. Was übrig bleibt, ist die spannende Frage: Hat ein älterer Sportler in Bestform bei einem Kurzdistanz-Triathlon überhaupt eine Chance gegen einen jungen Athleten?

Mangelnde Vorbereitung oder Gebrechen des Alters?


Ein durch die letzte Langdistanz geschwächter „Macca“ konnte diese Frage jedenfalls nicht beantworten. Lediglich beim Schwimmstart war der Hawaiisieger noch auf Augenhöhe mit Brownlee und Co., bereits nach der ersten von zwei Schwimmrunden war er abgeschlagen am Ende des Athletenfeldes. Möglicherweise kann man im zu Gute halten, dass er das Wasser ohne Schwimmbrille verlies, was ein Grund für die schwache Schwimmleistung des Australiers sein könnte.



In der Wechselzone hatte sich der Rückstand auf Brownlee bereits auf 1:30 Minuten summiert, letztlich ging McCormack als Vorletzter auf die Radstrecke. Dort konnte er auch schnell Anschluss an die dreiköpfige Verfolgergruppe herstellen, die dem geschlossenen Hauptfeld hoffnungslos hinterherfuhr. In Runde vier stieg der Ironman Hawaii-Sieger von 2010 dann unbeobachtet vom Rad. Zumindest in dieser Verfassung war der ältere Athlet der Spritzigkeit der Jugend also unterlegen.

Spritzigkeit allein macht aber noch keinen Sieger aus. Faktoren wie Kraft, Erfahrung oder Flexibilität können auch über Sieg oder Niederlage entscheiden. Schauen wir uns das Generationenmodell einmal genauer an:

Schnelligkeit: Alt gegen Jung


In puncto Schnelligkeit hat ein älterer Sportler immer das Nachsehen. Mit dem Alter bilden sich nämlich die schnellen Muskelfasern zurück, die Kontraktionsfähigkeit des Herzens lässt nach und auch die maximale Sauerstoffaufnahme sinkt mit den Jahren. Unsere schnellsten Jahre haben wir mit Anfang bis Mitte zwanzig. Punkt für die Jugend.

Kraft: Alt gegen Jung


Die Kraft ist auch im Ausdauersport eine leistungsrelevante Größe. Die Grundlage für die Muskelkraft legen wir im Alter von 20 bis 30, danach nimmt die Kraftleistung leicht ab. Allerdings kann man ein sehr hohes Kraftniveau halten, wenn man regelmäßig weitertrainiert. Nachteilig im Alter ist jedoch, dass die Regenerationsfähigkeit nachlässt. Man kann also nicht mehr so häufig ans Limit gehen und braucht länger, um sich davon wieder zu erholen. Auch dieser Punkt geht an den jungen Sportler.

Ausdauer: Alt gegen Jung


Die Ausdauer lässt sich bis ins hohe Alter trainieren. Zwar geht mit der Zeit etwas Grundschnelligkeit verloren, aber dafür zahlen sich die Trainingsjahre aus der Jugend aus. Das Durchschnittsalter der Hawaiisieger dürfte jedenfalls über 30 liegen. Betrachtet man allein die letzten Jahre, so haben immer Sportler jenseits der 35 das Rennen für sich entschieden. Je länger der Wettbewerb, desto weniger spielt die körperliche Leistungsfähigkeit eine Rolle und desto wichtiger wird die Erfahrung. Punkt für den älteren Sportler.

Übrigens: Auch die Reaktionsfähigkeit lässt im Alter nach, sie kann aber bis zu einem gewissen Grad durch Erfahrung kompensiert werden. Die Beweglichkeit lässt im Alter ebenfalls nach: Muskeln, Bindegewebe und Sehnen verkleben und die Gelenke werden steif. Diesem Prozess kann man entgegenwirken, indem man regelmäßig Dehnübungen durchführt. Beide Punkte kann man im vorliegenden Fall aber als Unentschieden werten, da sie im Triathlon eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Fazit

Das Generationenduell auf der Kurzstrecke gewinnt klar der jüngere Athlet. McCormack hat nur eine Chance, wenn er seine Erfahrung ausspielen kann. Das klappt bei einem langen Rennen wie in Hawaii, weil ein Ironman eher im Kopf und weniger in den Beinen entschieden wird. Ist die Distanz aber zu kurz, wie etwa bei einem Olympischen Triathlon, hat der ältere Sportler immer das Nachsehen. Daher bleibt der 23-jährige Alistair Brownlee in den nächsten Jahren auf dieser Distanz wohl das Maß aller Dinge.

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