Tricking - Bewegungsfreude pur
- Redaktion
Bewegung ist alles
„Tricking genau zu definieren ist schwer“, erzählt Marc Dressen, Tricking-Trainer und Mitgründer der Plattform Move Artistic. Die Betreiber haben es sich zum Ziel gesetzt, Tricking und andere Athletiksportarten wie Parkour und Freeruning in Deutschland bekannt zu machen. Tricking ist ein Sport, der sich ganz und gar der Bewegung verschrieben hat. „Es setzt sich aus verschiedenen Sportarten zusammen. Dazu zählen das akrobatische Turnen, Breakdance, Capoeira sowie verschiedene Kampfsportelemente, also Martial Arts. Dadurch ergeben sich ganz neue, spektakuläre Bewegungsmuster“, erklärt Dressen weiter.
Amerika als Vorreiter
Die Historie von Tricking ist jung. „Maximal drei bis fünf Jahre alt“, ist diese neue Bewegungssportart, erzählt Dressen. Die Ursprünge gehen aber weiter zurück. „Anfang der 90er begannen sich in Amerika erste Freestyle- und Musikformen von Martial Arts (Kampfsport, Anm. d. Red.) herauszubilden“, sagt der Trainer. Es entstand das Martial Arts Tricking beziehungsweise Extreme Martial Arts. Hierbei diente den Sportlern immer ein Kampfsport als Basis. Inzwischen wird Tricking aber auch ohne Vorkenntnisse erlernt. Aus verschiedenen Sportarten werden Bewegungsmuster, wie Flick-Flack, Salto oder bestimmte Kicks ausgewählt, erlernt und zu neuen Kombinationen zusammengefügt. „Das ist das Schöne an Tricking – es gibt niemanden der alles kann, weil man individuelle Bewegungsabläufe durchführt und immer neue Moves integrieren kann“, erklärt Dressen.
Das Internet als Motor
Dass die Tricking-Bewegung eine Entwicklung der jüngsten Zeit ist, verdeutlicht die Tatsache, dass das Internet eine treibende Kraft in der Verbreitung und Entwicklung dieser Sportart darstellt. „Die Leute sehen einen coolen Move im Internet und sagen sich ‚hey, das will ich auch machen’ und so kommen sie zu uns“, sagt Dressen. Vor allem durch diese Entwicklung wurden die Vorkenntnisse im Kampfsport mehr und mehr überflüssig.
Tricking – mehr als nur ein Sport
Tricking zeichnet sich neben den spektakulären Bewegungen vor allem durch eine große Gemeinschaft und Kollegialität zwischen den einzelnen Sportlern aus. „Tricker kann jeder sein. Von Grufti über Metaller bis hin zum HipHopper ist alles vertreten und das macht die Community so besonders. Es wird niemand ausgeschlossen, alle sind willkommen“, schwärmt Dressen.
Auch in der Musik, der eine zentrale Rolle beim Tricking zukommt, spiegelt sich diese kulturelle Vielfalt wieder. Es gibt allerdings kein festgelegtes Genre. „Jeder soll die Musik hören, die ihn motiviert“, empfiehlt Dressen.
„Shorts und T-Shirt und los geht’s“
„Die wichtigste Vorraussetzung ist Spaß an der Bewegung“, erzählt Dressen. Als Equipment sind ein T-Shirt und eine Shorts ausreichend. „Aus sportwissenschaftlicher Sicht sind eine gewisse Sprungkraft und gute koordinative Fähigkeiten gefordert“, erklärt er weiter. Prinzipell kann aber jeder Tricking betreiben, denn in der Individualität besteht ein zentrales Merkmal dieses Trendsports. Jeder macht die Moves, die ihm liegen und Spaß machen. „Der eine macht eben mehr Breakdance mit Poping-Locking-Bewegungen, ein anderer lieber Akrobatik, der nächste mehr Kicks.“
Wie Ihr seht ist für jeden was dabei. Es zählen keine Ausreden mehr. Tricking ist angesagt!
Weitere Informationen unter move-artistic.com
Nils Borgstedt