Alles super – Die wichtigsten Fakten rund um den Superbowl XLVIII
- Christian Riedel
Wenn am traditionellen Superbowl Sunday (immer der erste Sonntag im Februar) das 48. Endspiel der amerikanischen Footballliga ausgetragen wird, treffen mit den Denver Broncos und den Seattle Seahawks die beiden besten Teams der abgelaufenen NFL-Saison aufeinander. Doch der Superbowl ist für viele Amerikaner und Footballfans rund um den Globus weit mehr als nur ein einfaches Football Spiel. Das zeigen viele interessante Fakten rund um eines der größten Sportereignisse der Welt.
Football im TV
Man liest immer gerne, dass beim Superbowl mehr als eine Milliarde Menschen zuschauen, was das NFL-Endspiel zum meistgeschauten Sportevent der Welt machen würde. So ganz stimmt das aber wohl nicht, auch wenn man in den USA den Eindruck bekommen könnte, dass wirklich jeder das Spiel schaut. Tatsächlich wird das Spiel rund um den Globus in 185 Länder übertragen und es könnten theoretisch über eine Milliarde Menschen zuschauen. Alleine in den USA sind es in jedem Jahr rund 110 Millionen Menschen, die im Durchschnitt den Superbowl schauen, was einem Marktanteil von über 60 Prozent entspricht. Zu Spitzenzeiten sind es bis zu 150 Millionen Zuschauer. Doch weltweit liegt die Einschaltquote deutlich niedriger. Auch wenn man immer wieder liest, dass es rund 800 Millionen Menschen sind, die zuschauen, muss man eher davon ausgehen, dass es deutlich weniger sind. Aber dass der Superbowl zieht, kann man auch in Deutschland feststellen. So hatte Sat1 mit der Übertragung des letzten Endspiels immerhin einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent. 2012 waren es noch rund 32 Prozent. Bei so vielen Zuschauern ist es kein Wunder, dass ein 30sekündiger Werbespot während des Endspiels in den USA rund 4 Millionen Dollar kostet. In Deutschland überträgt Sat1 ab 0:30Uhr live. Kommentiert wird das Endspiel von Frank Buschmann und dem ehemaligen Quarterback der deutschen Nationalmannschaft, Jan Stecker.
Alles rund ums Geld
Einen Superbowl-Ring, den es für jeden Spieler für den Gewinn des Endspiels gibt, zu tragen, ist für einen Footballprofi die größte Ehre. Aber natürlich geht es auch hier ums Geld. Das gilt für die Beteiligten auf und natürlich auch für alle neben dem Platz. So kostet einer der begehrten Ringe rund 5.000 Dollar. Zusätzlich bekommt jeder Spieler des Siegerteams 83.000 Dollar. Die Verlierer müssen sich mit 42.000 Dollar begnügen. Für das billigste Ticket müssen Zuschauer knapp 1.400 Euro hinlegen. Die teuerste Loge gibt es für rund 690.000 Dollar. Ein Parkplatz direkt am Stadion kostete beim letzten Superbowl rund 550 Dollar. Da ist es leicht nachvollziehbar, wenn ein Besuch beim Superbowl für viele Fans ein einmaliges Erlebnis bleibt.
Essen und Trinken
Jedem Ernährungsexperten dürften die Haare zu Berge stehen, wenn er mitbekommt, was die Amerikaner bei ihren Superbowl-Parties alles konsumieren. Rund 1,25 Milliarden Chicken Wings, 14.000 Tonnen Chips, 800 Tonnen Salzbrezeln, 1.100 Tonnen Nüsse und rund 4.000 Tonnen Popcorn werden ungefähr verspeist. Dazu trinken die Amerikaner rund 120 Millionen Liter Bier (Quelle: Bonner General Anzeiger). Da ist es kein Wunder, wenn am Montag rund 20 Prozent mehr Kopfschmerztabletten verkauft werden und sich rund sechs Prozent der Amerikaner krankmelden.
Das Stadion
Im Normalfall findet der Superbowl in einem der südlichen Staaten statt, da da das Klima besser ist. Mit der Austragung im MetLife Stadium (früher Meadowland Stadium) in New Jersey, das rund 82.500 Besuchern Platz bietet, sind die Verantwortlichen ein großes Risiko eingegangen. Das Risiko könnte ihnen teuer zu stehen kommen. Denn es droht eine Kältewelle von bis zu -20 Grad Celsius. Abgesagt wird das Spiel aber nur bei schwerem Unwetter. Insofern können sich Spieler und Zuschauer schon mal auf Bedingungen wie in einem Gefrierschrank einstellen. Bleibt zu hoffen, dass die Qualität des Spiels nicht allzu sehr darunter leidet.
Die Show
Traditionell treten beim Superbowl die besten und größten Künstler und Bands auf. Die Nationalhymne wird 2014 von Sopranistin Renée Fleming gesungen. Damit ist sie die erste Opernsängerin, der diese Ehre zuteil wird. Die Halbzeitshow wird von Bruno Mars eröffnet, der später von den Red Hot Chili Peppers begleitet werden soll.
Die Teams
Bei so viel Show besteht beinahe die Gefahr, dass das eigentliche Spiel zur Nebensächlichkeit gerät. Dabei treffen mit den Broncos und den Seahawks (beide mit einer Bilanz von 13:3) die besten Teams der abgelaufenen Saison aufeinander. Spannend wird sein, ob Denvers Quartback Veteran Peyton Manning (#18), der in der abgelaufenen Saison mit den meisten erworfenen Yards (5.477) und den meisten Tochdowns (55) neue NFL-Rekorde aufgestellt hat, gegen die überragende Verteidigung der Seahawks um Enfant Terrible Richard Sherman (#25), dem aktuell wohl besten Passverteidiger der NFL, seine Passempfänger findet. Ein entscheidender Faktor wird zudem sein, ob Seattles Runningback Marshawn Lynch (#24) es schafft, in seinen berüchtigten „Beast Mode“ zu schalten. Für Spannung und Unterhaltung ist in jedem Fall gesorgt beim Superbowl XLVIII.