Das ist die perfekte Welle – der Eisbach in München Michael Steppner

Das ist die perfekte Welle – der Eisbach in München

  • Redaktion
Surfen in der Großstadt und das ohne Meer in der Nähe? Scheint unmöglich zu sein, aber dem ist nicht so. München bietet einen guten Spot mitten in der City.

Wenn man „München“ hört, denkt man in der Regel an Kaiser Franz, Bier und das Oktoberfest. Kaum einer wird bei der bayerischen Landeshauptstadt an eine Sportart denken, die in Hawaii ihren Ursprung hat – Surfen beziehungsweise Wellenreiten. Aber München bietet mitten im Zentrum eine hervorragende Möglichkeit, diesen Wassersport auszuüben.

Surfen in der Stadt


Am Eisbach im Englischen Garten, direkt neben dem Haus der Kunst an der Prinzregentenstraße, liegt der Surfspot. Durch eine Unterwasserstufe und die starke Strömung des Bachs türmt sich direkt hinter der Brücke, über die die Prinzregentenstraße führt, eine der größten stehenden Flusswellen Deutschlands auf. Simon Strangfeld, Surfprofi aus München, hält die Eisbachwelle für „die beste Flusswelle der Welt“, wie er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung verriet.

Zahlreiche Surfer stehen am Eisbach Schlange, um ihr Können unter Beweis zu stellen und die Welle zu meistern. Die Brücke dient dabei den Passanten als Tribüne. Von zirka 3m Höhe lässt sich das Geschehen auch sehr gut beobachten.

Der Eisbach – ein Revier für erfahrene Rider


Aufgrund der starken Strömung und geringen Wassertiefe ist der Eisbach aber ein gefährlicher Sport. Auf dem Grund befinden sich viele Steine, Glasscherben und anderer Unrat, weshalb die Verletzungsgefahr bei ungünstigen Stürzen relativ hoch ist. Eine besondere Gefahr birgt aber der Wellenproduzent selbst. Die Unterwasserstufe liegt nur etwa 40 cm unter der Oberfläche. Beim Abfallen von der Welle sollte man deshalb darauf achten, nach hinten zu kippen. Da die Welle schwer zu surfen ist und bei Stürzen besagte Gefahren lauern, ist dieser Sport für Anfänger ungeeignet.

Und so kam das Surfen an die Isar…


Mitte des 20. Jahrhundert breitete sich das Wellenreiten von Hawaii über die Strände der Welt aus. Der neue Sport machte auch vor Großstädten nicht halt. Am Eisbach wird seit den 70er Jahren gesurft. Aufgrund der Gefahren – es gab am Eisbach schon mehrere tödliche Badeunfälle – wurde seitdem immer wieder versucht, das Surfen am Eisbach zu unterbinden, was nie komplett gelang. Inzwischen ist das Wellenreiten und Baden am Eisbach zwar offiziell verboten, wird in der Regel aber geduldet.

Was man braucht


Der Eisbach macht seinem Namen alle Ehre, er ist eiskalt. Deswegen sollte man auf keinen Fall auf einen Neoprenanzug verzichten. Außer an heißen Sommertagen natürlich, wenn man nach Abkühlung lechzt. Da aber die Welle nahezu ganzjährig geritten wird, ist ein Neopren von Vorteil. Außerdem braucht man natürlich ein Board (etwa 5,8 Fuß lang und 19,5 Inches breit) und eine Leash, um sein Brett nicht in den Fluten zu verlieren.

Nils Borgstedt

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