Bewegungsanalyse für Läufer Christian Riedel

Bewegungsanalyse für Läufer

  • Marco Heibel
Damit der Mensch beim aufrechten Gang nicht ständig hinfällt, ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Muskeln und Gelenke notwendig. Langfristig sind bereits kleine Fehler im Laufstil problematisch. Eine Bewegungsanalyse macht diese sichtbar.

„Unsere Bewegungsanalyse macht da weiter, wo der Laufschuhberater aufhört“, sagt Orthopädietechnikmeister Thomas Bergfeld. „Nämlich bei der Beinachse und der Kniebewegung.“ Eine gute Bewegungsanalyse sollte den Menschen ganzheitlich betrachten. Es reicht nicht aus, sich das Abrollverhalten des Sprunggelenkes anzuschauen.

Bewegungsanalyse ist für alle Läufer sinnvoll


„Leichte Fehlstellungen in Knie- oder Hüftgelenk wirken sich negativ auf unseren Laufstil aus und können langfristig orthopädische Probleme verursachen. Deshalb sollte eine Bewegungsanalyse zum Pflichtprogramm für alle Läufer gehören – auch für Hobbysportler“, so Thomas Bergfeld von footpower Dortmund.



Problematisch ist nämlich, dass wir meist gar nicht merken, wie unsere Gelenke verschleißen. Bis es zu spät ist. Das liegt daran, dass der häufig betroffene Gelenkknorpel keine Nervenzellen besitzt. Ein geschädigter Gelenkknorpel selbst tut also gar nicht weh und kann keine Schmerzsignale ans Gehirn übermitteln. Aber er regeneriert sich auch nicht mehr, wenn er erstmal verschlissen ist. Dafür kann sich dann aber das umliegende Gewebe entzünden und Schmerzen verursachen.

Gründe für frühzeitigen Verschleiß der Gelenke können ein schlechter Laufstil oder sogar die falschen Laufschuhe sein. Orthopädieschuhmachermeister Alexander Steinicke von footpower: „Mit einer professionellen Bewegungsanalyse können wir mögliche Schwächen ermitteln und jedem Läufer die optimalen Schuhe empfehlen. Außerdem kann man bei Fehlstellungen rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten und eine weitere Schädigung verhindern.“

Bewegungsanalyse in 5 Schritten


Schritt 1: Zunächst werden die Füße des Läufers vermessen. Eine zu schwache Fußmuskulatur lässt beispielsweise das Fußgewölbe einknicken und kann sich so negativ auf die Gelenke auswirken. Und zwar nicht nur auf das Sprunggelenk, sondern auch auf das Knie- und Hüftgelenk. Die Füße werden per Fußscan und manuell untersucht und die Ergebnisse festgehalten.



Schritt 2: Anschließend wird die Beweglichkeit der Beine untersucht. Eine verkürze Beinrückseite oder ein zu hoher Muskeltonus im Oberschenkelstrecker wirken sich beispielsweise auf das Kniegelenk aus und können zu einem höheren Verschleiß des subpatellaren Knorpels beitragen.

Schritt 3: Für die Videoanalyse des Laufstils müssen dann alle relevanten Körper- und Gelenkachsen mit anatomischen Markierungen versehen werden. Nur so kann die Software die Bilder später exakt auswerten.



Schritt 4: Dann wird der eigene Laufstil von zwei miteinander synchronisierten digitalen Kameras aufgezeichnet. Und zwar von vorne, von der Seite und von hinten. Die aufgenommenen Bilder werden direkt auf einen Computer überspielt. Der Läufer muss dafür einmal barfuß und einmal mit Schuhen laufen, damit man sehen kann, inwieweit die eigenen Schuhe möglicherweise die Gelenkachsen beeinflussen.

Schritt 5: Sind die Bilder einmal im Computer, beginnt die eigentliche Analyse des Laufstils. Im Fokus stehen die Abrollbewegung des Sprunggelenks, die Beinachse, das Bewegungsmuster des Kniegelenkes, die Kippbewegung des Beckens sowie die Lauftechnik.

Aufgrund der gewonnen Daten erhält der Läufer eine ausführliche Bewegungsanalyse mit einer Empfehlung für geeignete Laufschuhe sowie im Bedarfsfall geeignete orthopädische Maßnahmen zur Korrektur von Fehlstellungen. „Wir fertigen bereits während der Laufbandanalyse erste sensomotorische Einlagen für unsere Kunden. Dafür benötigen wir lediglich den Fußscan“, sagt Thomas Bergfeld.

Zum Abschluss läuft der Kunde dann mit den neuen Einlagen erneut auf dem Laufband und kann auf dem Bildschirm sehen, wie die Einlagen die Gelenkachsen korrigieren. Bis die sensomotorischen Einlagen jedoch perfekt sitzen, sind in der Regel zwei weitere Termine notwendig.

„Durch gezielt gesetzte Reize an wichtigen Stellmuskeln des Fußes, ermöglichen uns sensomotorische Einlagen eine aktive Neuausrichtung des Körpers über unser sensomotorisches System“, sagt Thomas Bergfeld. „Neben solchen orthopädischen Maßnahmen können ergänzende Kräftigungs- und Dehnübungen sinnvoll sein. Auch dafür bekommen Kunden von uns eine Empfehlung.“

Weitere Informationen gibt es bei footpower Dortmund

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