Mika Häkkinen – Der Führende hat Recht GES-Sportfoto -- für Laureus in Shanghai: Dr. Jens Thiemer, Mika Häkkinen, Sabine Christiansen, Ron Bussink (v. li.)

Mika Häkkinen – Der Führende hat Recht

Zum Großen Preis von Bahrain: Der frühere Formel 1-Weltmeister Mika Häkkinen äußerte sich bei den Laureus World Sport Awards in Shanghai über den Zweikampf der beiden MERCEDES AMG PETRONAS-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

Mika, nach dem Rennen in Shanghai erhob Nico Rosberg Vorwürfe gegenüber Lewis Hamilton was seine Renntaktik betrifft. Er sagte, Hamilton sei zu langsam gefahren, so dass sich seine eigenen Reifen zu schnell abnutzten und er keine Chance gehabt hätte – was Hamilton konterte. Wer hat Recht?
Mika Häkkinen: Als ich damals gegen Michael Schuhmacher fuhr, kam es immer wieder zu solchen Situationen. Das macht den Rennsport natürlich interessant und es ist eine große Herausforderung für Nico zurzeit. Das kostet Nerven und auch Kraft, sich auf das Rennfahren zu konzentrieren und keine Grabenkämpfe zu starten. So etwas macht eigentlich keinen Sinn.

Warum hat er nicht einfach überholt, wenn der Führende zu langsam fährt?
Mika Häkkinen: Das ist eine gute Frage (lacht). Nein, natürlich geht es bei einem Formel 1-Wagen vor allem in den Kurven darum, genug Anpressdruck zu haben. Wenn man dann in einer Hochgeschwindigkeitskurve hinter einem anderen Wagen fährt, verliert man durch den Windschatten eine Menge Anpressdruck. Man muss umso aggressiver fahren, die Reifen überhitzen und nutzen sich in der Folge schneller ab. Ich habe mich in meiner Karriere nie damit belastet, denn es gibt keinen Grund, sich in diesem Moment über den Führenden zu beschweren.

Der Führende hat also Recht?
Mika Häkkinen: Ein Rennen anzuführen ist ein tolles Gefühl. In diesem Moment hat man nur noch das Ziel, das Rennen auch als Sieger zu beenden und unternimmt mit seinem Team alles dafür. Man muss dafür seine eigenen Reifen, die Bremsen, den Motor – alles was eben dazugehört – schonen. Dabei über die Meinung und die Gefühle seines Verfolgers nachzudenken macht keinen Sinn!

Was bedeutet das für das Mercedes AMG Petronas-Team?
Derk Hoberg traf Mika Häkkinen für netzathleten.de in ShanghaiMika Häkkinen: Der Zweikampf wird derzeit natürlich sehr hart geführt, was es für das gesamte Team nicht leichter macht, einen guten Teamspirit aufrecht zu erhalten. Das ist eine große Aufgabe für das Management des Teams. Da werden noch einige sehr harte Rennen auf das gesamte Team zukommen, weil beide auf einem derart hohen Niveau fahren. Dafür ist ja die tolle Arbeit des gesamten Teams in den vergangenen Jahren überhaupt erst verantwortlich. Der Zweikampf wird aber wohl härter als im vergangenen Jahr werden, da Nico das erreichen will, was Lewis letzte Saison schaffte. Aufgrund der ähnlichen Zeiten, die die beiden fahren, wird jedes Rennen enorm spannend werden.

Vielen Dank, Mika!

Hintergrund: Nico Rosberg als Botschafter für Laureus

Schon zum vorangegangenen Formel 1 Grand Prix von China in Shanghai hatte Nico Rosberg gemeinsam mit Laureus Chairman Edwin Moses die neue Initiative „Drive for Good“ vorgestellt:


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