UV-Tattoos: Sie kommen nur in der Dunkelheit
- Dr. Andreas Degenhardt
Wer sich tätowieren lässt, will seinen Körper verschönern oder eine Botschaft vermitteln. Doch nicht jeder findet Tattoos schön. Problematisch wird es, wenn der Chef etwas gegen den bunten Körperschmuck hat. So kann eine Tätowierung zum inoffiziellen Grund werden, den Job in der Bank oder als Versicherungsmakler doch nicht zu bekommen. Die Lösung: UV-Tattoos. Die sind normalerweise unsichtbar und kommen nur unter Schwarzlicht zum Vorschein.
Stechen nur unter UV-Licht
„UV-Tattoos werden mit einer speziellen Farbe gestochen“, erklärt Andi Scharf vom Mannheimer Tattoostudio „Triple-T“. „Das Tätowieren ist nur unter UV-Licht möglich und ist darum etwas aufwendiger. Aber das ist der einzige Unterschied zum normalen Tattoo.“
Die Farbe hat eine Acrylbasis und unterscheidet sich von normaler Tätowierfarbe, da sie fluoreszierende Farbstoffe enthält. Die leuchten nur unter UV-Licht und können so dem Schwarzlicht in Diskotheken vielleicht schon bald zu einem Comeback verhelfen. Die Farbe enthält außerdem keinen Phosphor, soll also zumindest beim Stechen nicht krebserregend sein.
UV-Tattoos: Bisher nur bei Tieren
Die Acrylfarbe stammt aus den USA und wurde bisher zur Markierung von Tieren eingesetzt. Und was für Tiere gut ist, kann für Menschen nicht schlecht sein. Zumindest hat Andi Scharf noch keine Probleme gehabt: „Wir tätowieren in unserem Studio schon länger mit der Farbe. Und bisher gab es noch bei keinem Kunden Komplikationen. Mittlerweile wurden die Farben nun auch von Amts wegen in Deutschland getestet, überprüft und für unbedenklich erklärt.“
Bis auf „Titanium-White“ sind alle anderen Farben ganz normal zu sehen. Unter Schwarzlicht beginnen sie aber, verstärkt zu leuchten. Auch alte Tätowierungen können so problemlos mit der Leuchtfarbe noch einmal aufgepeppt werden.
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Doch ganz ohne Risiko ist der neue Trend nicht. Hautarzt Dr. Andreas Degenhardt warnt vor zu sorglosem Umgang mit dem neuen Trend, der - wie sollte es auch anders sein - aus den USA nach Europa gekommen ist: „Aus dermatologischer Sicht weiß man bisher nur wenig über die Farbe. Vor allem mögliche Langzeitschäden sind bisher noch nicht erforscht.“ Das ist auch nur schwer möglich. Denn UV-Tattoos werden erst seit 1995 gestochen.
Wie wird man UV-Tattoos wieder los
Ein weiteres Problem sieht der Bremer Hautarzt beim Entfernen der Tattoos. „Auch wenn die Farben nicht krebserregend sind und beim Stechen keine Probleme bestehen, weiß niemand, was passiert, wenn die Tattoos entfernt werden. Zum einen muss das Entfernen unter UV-Licht passieren, zum anderen werden die Farben ja weggelasert. Und leider kann niemand sagen, wie gefährlich es ist, wenn die fluoreszierende Farbe in der Haut verbrannt wird.“
Auch Allergiker sollten besser auf den grellen Körperschmuck verzichten. Denn für Menschen mit Allergien gibt es ebenfalls noch keine Untersuchungen, wie die Haut auf die fluoreszierende Farbe reagiert. Und weil das Entfernen schwierig ist, sollten Allergiker bei „normalen“ Tattoos bleiben. Wer aber in einer Disco für Aufsehen sorgen will, kann sich mit einem unsichtbaren Tattoo schmücken.
Links: www.trible-t-t-t.de (Bildergalerie)
www.hautarzt-degenhardt.de
Christian Riedel
Details
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Dr. Degenhardt ist Facharzt für Hautkrankheiten und Spezialist für Allergologie und Phlebologie. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Medizinisch-Dermatologischen Kosmetologie (DDA) und in der Berufsdermatologie (ABD). Dr. Degenhardt ist Mitglied bei zahlreichen medizinischen Verbänden, u.a. dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen und der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Dermatologie.
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Tätigkeitsschwerpunkt in der Medizinisch-Dermatologische Kosmetologie (DDA) und Berufsdermatologie (ABD)