Studie: Säuremilchkäse für die Regeneration
- Nils Borgstedt
Neuere trainingswissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass zwischen der Stimulation der Muskelerholung eines Ausdauersportlers und der Kombination aus Eiweiß und Kohlenhydraten ein Zusammenhang besteht.
Im Auftrag der Käserei Loose haben Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln um Prof. Dr. Patrick Diel nun untersucht, inwieweit diese Erkenntnisse auch ohne Nahrungsergänzung und für Breitensportler umsetzbar sind und vorläufige Ergebnisse veröffentlicht.
Versuchsaufbau
Dazu wurde als Eiweißquelle Sauermilchkäse mit einem Eiweißanteil von 30 Prozent und einem Fettanteil von weniger als 0,5 Prozent verwendet. Weißbrot diente als Kohlenhydratquelle. Insgesamt drei Mal innerhalb mehrerer Monate wurden 17 Probanden nach einem 10-km-Lauf untersucht. Zwei Tage vor und 24h nach dem jeweiligen Lauf war den Probanden andere sportliche Betätigung untersagt.
Beim ersten Durchlauf mussten sie die Strecke absolvieren ohne anschließend Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, beim zweiten bekamen sie lediglich 80g Weißbrot und beim dritten schließlich 40g Weißbrot mit 30g Sauermilchkäse.
Zur Interpretation der Ergebnisse wurde der Kreatinkinasewert (CK) herangezogen. Vereinfacht lässt sich sagen, je höher der CK-Wert desto größer ist die Muskelschädigung. Wenn die Probanden nach dem Lauf ein Sauermilchkäsebrot zu sich nahmen, haben die Forscher die niedrigsten CK-Werte gemessen. Am höchsten lagen sie, als nach dem Lauf gar keine Nahrung aufgenommen wurde. Daraus leiten die Forscher ab, dass ein Brot mit Sauermilchkäse den Muskel vor Folgeschäden schützt und die Regeneration begünstigen kann.
Keine Nahrungsergänzungen nötig
Damit wurden die Ergebnisse früherer Studien bestätigt, dass die Kombination von Eiweiß und Kohlenhydraten positiv für die Muskulatur und deren Regeneration ist. Allerdings zeige die Untersuchung der Sporthochschule auch, „dass die Zufuhr von Kohlenhydraten und Eiweiß mit der normalen Nahrung erfolgen kann und keine spezifischen Supplemente oder Nahrungsergänzungsmittel nötig sind“, sagt Studienleiter Diel in einer Pressemitteilung der Sporthochschule Köln.
Auf Nachfrage erklärte Diel, dass der gleiche Effekt aber auch mit anderen Lebensmitteln erreicht werden kann. Wichtig ist, dass der Eiweißanteil ähnlich hoch und der Fettanteil entsprechend gering ist.
Die Auswertung der Studienergebnisse ist noch nicht abgeschlossen, weshalb die Ergebnisse als vorläufig zu betrachten sind. In weiteren Untersuchungen wird unter anderem erforscht, ob beispielsweise Soyaprotein einen ähnlichen Effekt hat.